Das
große Duell beim Rallye-Neustart:
Beim
Neustart der Remus Herbstrallye Leiben gelten
Franz Sonnleitner und Philipp Lietz als
Kandidaten auf den Gesamtsieg. Lokalmatador
Michael Kogler zündet erstmals einen
Citroen DS3 R3. Die Historischen heizen
die Stimmung auf den Sonderprüfungen
an.
Fotos:
Harald Illmer, Lietz, Prefa Rallye Team
Austria
Am
kommenden Wochenende startet die Remus Herbstrallye
Leiben in ein neues Zeitalter, als „final
Rallydays“ der Austrian Rallye Challenge
(ARC) werden die wunderschönen Asphalt-Sonderprüfungen
rund um das Schloss Leiben in Angriff genommen.
Erstmals in der Geschichte der zweithöchsten
heimischen Rallye-Meisterschaft wird auch
der ORF berichten, zudem winken für
die Top 3 der Kategorien Allrad, 2wd und
Historisch Sachpreise im Wert von 8.000
Euro.
Bereits
vergeben ist der ARC-Titel – den konnte
der erst 20-jährige Simon Wagner schon
bei der Niederbayern-Rallye erringen, zugleich
wurde er auch Meister der Junior Austrian
Rallye Challenge (JARC). Gerne wäre
der Oberösterreicher als jüngster
ARC-Champion in Leiben angetreten, doch
am gleichen Wochenende kann er sich für
das Weltfinale der Rotax Kart Challenge
in New Orleans qualifizieren. Kurzfristig
absagen musste auch Walter Mayer, der frühere
Rallycross-Meister zog sich eine Schulterluxation
zu, schließt aber nicht aus, der Rallye
als Zuschauer beizuwohnen.
Lietz
gegen Sonnleitner:
So
wird ein spannendes Duell um den Tagessieg
der Allrad-Kategorie erwartet. In der Rolle
des „Gejagten“ befindet sich
Vorjahressieger Franz Sonnleitner, der gemeinsam
mit Elke Aigner einen modernen Mitsubishi
Lancer Evo IX R4 pilotieren wird. Der Betreiber
einer KFZ-Werkstätte steht vor einem
„Experiment“ – denn seit
seinem Leiben-Sieg im Vorjahr saß
er bis auf ein kurzes Intermezzo nicht mehr
im Rallyeboliden. Sonnleitner gibt offen
zu: „Ich wollte die Admont-Rallye
bestreiten, um mich für Leiben warmzufahren,
habe aber bei einem Test das Auto zerstört.
Jetzt weiß ich nicht, was uns erwartet
– de facto steige ich so in das Auto
ein, wie ich 2012 ausgestiegen bin. Natürlich
würde ich den Vorjahressieg gerne wiederholen.“
Als
großer Gegenspieler wird Philipp Lietz
erwartet, aber auch der Bruder des Le Mans-Siegers
Richard Lietz saß in der letzten Zeit
nicht allzu oft im Rallyeboliden. Bei einer
kleineren deutschen Schotter-Rallye konnte
er im Sommer prompt den Sieg einfahren,
doch auf Asphalt muss sich auch Lietz erst
wieder „eingrooven“. Zusammen
mit Stamm-Beifahrer Thomas Steinber wird
er einen neu und von ihm selbst edel gestylten
Evo VII zünden, der von Race Rent Austria
eingesetzt wird. Lietz fiebert bereits der
Herbstrallye entgegen: „Wir wohnen
ja nur 20 Kilometer entfernt, sodass Leiben
wie eine Heimrallye für mich ist. Ich
muss mich erst wieder an den festen Untergrund
gewöhnen - aber ein Podiumsplatz sollte
auf alle Fälle möglich sein.“
Wer
wird Vizemeister?
Eine
Umgewöhnung steht auch Michael Kogler
bevor – der Lokalmatador, der die
Herbstrallye bereits 2009 gewinnen konnte
und die letzten beiden Jahre als „Rallye-Globetrotter“
bei internationalen Events wie der Sanremo-
oder der Korsika-Rallye am Start war, steigt
zum ersten Mal in einen Citroen DS3 R3.
Eingesetzt wird der 2wd-, also vorderradangetriebene
Bolide von Jaga Motorsport - jenem Team,
das zuletzt mit Achim Mörtl in Admont
den 2wd-Sieg einfahren konnte. Hinzu stoßen
die Mechaniker vom Prefa Rallye Team Austria,
das auch als Bewerber auftritt. Kogler,
der mit Leopold Welsersheimb auf dem „heißen
Sitz“ antritt, kann den Start nicht
mehr erwarten: „Zum einen, weil hier
so viele Freunde und Fans zuschauen kommen.
Zum anderen, weil ich neugierig bin auf
das für mich neue Auto. Und schließlich
sind es die Sonderprüfungen in der
Gegend, in der ich aufgewachsen bin –
was gibt es schöneres, als hier vor
meinen Freunden zu fahren?“
In
der 2wd gilt Kogler als Topfavorit, doch
der Melker hat zudem die Chance, noch Vizemeister
der ARC zu werden. Dafür muss er den
zurzeit auf dem zweiten Tabellenrang liegenden
Alfons Nothdurfter schlagen – er fährt
einen historischen Boliden, einen Ford Sierra
Cosworth 4x4.
17
Historische heizen kräftig ein:
Die
Historischen nehmen in der ARC eine ganz
besondere Rolle ein, denn sie eröffnen
geschlossen das Feld. 17 historische Rallyeboliden
sorgen für ein breites Farbspektrum,
sieben unterschiedliche Marken sind am Start.
Die
Klubmeisterschaft von Historic-Haudegen
Sepp Pointinger feiert in Leiben ihr „Grande
Finale“. Bei den älteren Boliden
kämpfen Johann Derler im BMW 2002 ti
und Thomas Nemeth im Ford Escort RS2000
MkII um den Titel. Doch Nemeth führt
auch im Historic Rallye Pokal, der in Leiben
den vorletzten Lauf abhält. Dort heißt
sein Gegner Günther Stampfl, der einen
Opel Ascona A bewegt. Keine Titel- oder
Pokalchancen hat Willi Rabl, doch mit seinem
pfeilschnellen Porsche 911 zählt er
auf den schnellen Leiben-Prüfungen
zu den Kandidaten für den Tagessieg
der Historischen.
„Ich
will richtig Gas geben!“
Neben
dem oben erwähnten Alfons Nothdurfter
könnte auch der legendäre Kurt
Göttlicher ein Wörtchen um den
Sieg mitreden. Göttlicher, der am vergangenen
Samstag seinen Sechziger feierte, führt
mit seinem Ford Sierra Cosworth sowohl bei
den „Youngtimern“ der Klubmeisterschaft
als auch im Historic Rallye Pokal II für
jüngere Baujahre in der Tabelle. Mit
ein wenig Glück könnte sich der
Charakterkopf gleich beide Titel schnappen.
In beiden Tabellen heißt sein schärfster
Verfolger Christian Maier im VW Golf GTI
16V.
Doch
Kurt Göttlicher winkt ab: „Ich
will am Samstag nicht an irgendwelche Tabellen
denken, ich will richtig Gas geben –
entweder sind wir schnell, oder wir fliegen
ab!“ Lachend fügt er hinzu: „Bei
meiner ersten Leiben-Rallye habe ich den
Wagen gleich einmal im Wald vernichtet.
Wenn es so kalt wird, wie es die Prognosen
voraussagen, dann wird es im Wald richtig
unlustig. Aber die Prüfungen sind wirklich
toll – es sind zwar einige bekannte
Strecken dabei, doch wir fahren sie in die
andere Richtung. Besonders toll wird der
Rundkurs am Samstagnachmittag. Die erste
SP ist dafür richtig schnell, da werden
wir den fünften Gang ausdrehen.“
Opel
Corsa Cup: Feiert Wollinger?
Den
vorletzten Lauf bestreitet auch der Opel
Corsa OPC Rallye Cup in Leiben – zehn
Cup-Boliden werden an den Start gehen. Wie
schon im Vorjahr heißt der große
Dominator des Markenpokals Daniel Wollinger.
Der
frühere Junioren-Staatsmeister ist
heiß darauf, sich auch heuer vorzeitig
zum Champion zu küren: „Die Streckenführung
der Rallye liegt mir, hier habe ich mit
meinem Sieg im Vorjahr den Titel frühzeitig
fixiert und darauf bin ich auch heuer fokussiert.
Rene Rieder, Christoph Leitgeb und die anderen
Konkurrenten werden es mir sicher nicht
leicht machen.“
ART-Leader
Mühlberger am Start:
Auf
welche Teams muss man sonst noch aufpassen?
Mit wem muss man noch rechnen? Da sind zum
Beispiel Roman Mühlberger, der Tabellenleader
in der Austrian Rallye Trophy (ART) und
sein schon etwas abgeschlagener Verfolger
Reinhold Neulinger, die beide einen Mitsubishi
Lancer Evo VII pilotieren. Aus Deutschland
kommt Maximilian Koch in einem Subaru Impreza
WRX STI, auch Tschechien wird Jiri Pertlicek
junior mit einem Evo IX anreisen. Auch Gerhard
Riegler ist einiges zuzutrauen, er hat bei
der Weiz-Rallye seinen ersten Sieg in der
Gruppe H erringen können. Mit Harald
Ruiner tritt der ARC-Champion des Jahres
2010 in einem Nissan Z350 an. Reinhard Mitterauer
ist der ARC-Vizemeister aus 2011, der am
kommenden Wochenende einen Toyota Celica
GT Four pilotieren wird.
Rallyestart
um 8 Uhr:
Nach
der Besichtigung am Freitag startet die
Remus Herbstrallye Leiben am Samstagmorgen
um 8.00 Uhr vor dem Schloss Leiben. Um 8.33
Uhr wird mit der 10,74 km langen SP 1 „Braunegg“
die erste Sonderprüfung gestartet.
Die letzte der insgesamt acht Sonderprüfungen
(104,88 Wertungskilometer, Gesamtdistanz
293,94 km) wird um 19.03 Uhr in Angriff
genommen – wenig später werden
die Tagessieger aus Allrad, 2wd und Historisch
ebenso feststehen wie die verschiedenen
Meisterschafts- und Pokalbewerbe.
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Zeitplan
Remus Herbstrallye Leiben 2013 (.pdf)
> Nennliste
Remus Herbstrallye Leiben 2013 (.pdf)
Michael Noir Trawniczek
Presse Remus Herbstrallye Leiben
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